Das Präsidium legt gemeinsam mit weiteren Vollversammlungsmitgliedern die Rahmenbedingungen für die Handwerkskammer fest (v.r.): Präsident Albert Lienemann, Arbeitgeber-Vizepräsidentin Imke Hennig, Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs und Arbeitnehmer-Vizepräsident Jörg Klein.
© HWK/J. Stöppel
Handwerk setzt Imagekampagne fort
Die Vollversammlung der Handwerkskammer stellt mit dem Wirtschaftsplan 2025 Weichen für die kommenden Jahre. Modernisierungsarbeiten im Berufsbildungszentrum Aurich gehen weiter.
20.11.2024
Ostfriesland. Die Handwerkskammer für Ostfriesland wird sich für weitere fünf Jahre an der bundesweiten Imagekampagne des Handwerks beteiligen. Das hat die Vollversammlung am 18. November im Kammersaal unter der Leitung von Präsident Albert Lienemann und Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs beschlossen. Daneben verabschiedete das höchste Gremium der regionalen handwerklichen Selbstverwaltung den Wirtschaftsplan 2025 und die Wirtschaftssatzung 2025. So gaben die 16 Arbeitgeber- und acht Arbeitnehmer-Vertreter aus unterschiedlichen Gewerken grünes Licht für die Fortsetzung der Modernisierung des Berufsbildungszentrums (BBZ) in Aurich im Wert von insgesamt 3,6 Millionen Euro.
In seiner Begrüßung verwies Präsident Albert Lienemann auf die wirtschaftliche Entwicklung im Handwerk. „Trotz stabiler Geschäftslage blicken viele Betriebe mit Sorge in die Zukunft“, sagte er. Durch das Scheitern der Ampel in Berlin wurden die allgemeinen Unsicherheiten verschärft. Ein monatelanger Entscheidungsstau müsse unbedingt verhindert werden. Der Zustand sei Gift für wirtschaftliche Aktivitäten, nicht nur im Handwerk, kommentierte Lienemann. „Unternehmen halten Investitionen zurück, wenn sie nicht wissen, wie es weitergeht. Dabei ist der Bedarf an handwerklichen Leistungen im Zuge der Energie- und Klimawende, dem Ausbau der Infrastruktur und der Grundversorgung gefragter denn je.“
Imagekampagne verstärkt Jugendansprache
Die Imagekampagne des Handwerks, die seit 2010 läuft und 2025 unter der Betreuung der Kreativagentur CarlNann aus Hamburg fortgeführt wird, setzt auch bei diesem Aspekt an. Ziel ist es, die Wertschätzung handwerklicher Leistung in der Öffentlichkeit weiter zu verbessern, die zentrale Rolle des Wirtschaftszweiges für die Zukunft des Landes herauszustellen, über Zukunftschancen handwerklicher Berufe zu informieren und die gezielte Jugendansprache erneut zu verstärken. „Die Imagekampagne ist eine unserer wichtigsten Maßnahmen zur Gewinnung von Nachwuchskräften. Ich freue mich über den Beschluss der Vollversammlungsmitglieder, diesen Weg gemeinsam weiter zu gehen“, erklärte Präsident Albert Lienemann. Es brauche ein gesellschaftliches Umdenken und eine Bildungswende, um Jugendlichen die modernen und erfüllenden Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen. „Vor dem Hintergrund der sinkenden Ausbildungszahlen in unserem Bezirk, ist es wichtiger denn je, die Werbetrommel für die Vielzahl an Ausbildungsberufen zu rühren“, ergänzte Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs.
Wirtschaftsplan 2025 stellt Weichen für weitere Investitionen
Mit der Feststellung des Wirtschaftsplans 2025 und der Wirtschaftssatzung 2025 legte die Vollversammlung den Grundstein für zukünftige Aufgabenstellungen und Investitionen. Umfassende Modernisierungsarbeiten in die Ausstattung des BBZ werden weitergeführt. Auch der allgemeine Kammerbeitrag und der Sonderbeitrag Ausbildungsfinanzausgleich wurden darin beschlossen. Eine Erhöhung des Kammerbeitrages ist erneut nicht vorgesehen, obwohl die Preissteigerungen bei Strom, Heizung und Personalkosten auch vor der Handwerkskammer nicht halt machen.
In weiteren Tagesordnungspunkten wurden die Satzung zur Anordnung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung für den Ausbildungsberuf „Mechatronikerin oder Mechatroniker für Kältetechnik“ sowie die Neufassung der Verfahrensordnung des Ausschusses für Lehrlingsstreitigkeiten beschlossen.
Zum Abschluss verabschiedete Albert Lienemann Mitglieder aus der Vollversammlung, die sich für die nächste Wahlperiode nicht mehr aufstellen ließen. Für die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle des Handwerks bedankte er sich bei: Maurer- und Betonbauermeister Herbert Abben (Norden), Elektroinstallateurmeister Joachim Eilts (Norden), Schmiede-, Gas- und Wasserinstallateurmeister sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister Ralf Janssen (Wittmund), Maler- und Lackierermeister Achim Klinkenborg (Bunde), Schornsteinfegermeister Friedrich Lüpkes (Leer), Bestatter Christoph Onneken (Westgroßefehn), Friseurmeister Joachim Wachsmann (Großefehn-Timmel), Kraftfahrzeugmechaniker Hinrich Wulf (Großefehn-Bagband).