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Karriere mit Sinn, Sicherheit und Zukunft
Ausbildungszahlen zeigen Abwärtstrend. Handwerkskammer fordert mehr Wertschätzung für die berufliche Bildung. Offene Sellen können in der Lehrstellenbörse eingestellt werden.
18.11.2024
In Ostfriesland haben in diesem Jahr insgesamt 888 junge Menschen einen Lehrvertrag in einem Handwerksbetrieb unterschrieben. Damit verzeichnet die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer für Ostfriesland einen Abwärtstrend mit einem Minus von 83 Lehrverträgen im Vergleich zum Vorjahr. Zum Stichtag 31. Oktober 2023 waren es noch 971 neue Lehrverträge. Insgesamt absolvieren derzeit 2.437 junge Menschen in rund 1.500 Lehrbetrieben in allen vier Lehrjahren eine Ausbildung.
„Das Handwerk ist in der Ausbildung weiterhin einer der engagiertesten Wirtschaftszweige in der Region. Die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe ist ungebrochen, die Zahl der ausbildungsreifen und ausbildungsbereiten jungen Menschen sinkt dagegen“, kommentierte Dirk Bleeker, stellv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostfriesland, die aktuellen Zahlen. Große Sorgen bereitet, dass viele Lehrstellen unbesetzt bleiben. Eine Lücke, die sich in den nächsten Jahren noch zu vergrößern droht. Die Suche nach Auszubildenden gestaltet sich in vielen Handwerken durch die demografische Entwicklung zunehmend schwieriger, um so wichtiger werde die Bedeutung der Berufsorientierung eingeschätzt.
Gleichwohl konnten in diesem Ausbildungsjahr die Kraftfahrzeugmechatroniker mit 151 neuen Lehrverträgen und die Elektroniker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik mit 96 Lehrverträgen zulegen. Sie führen die Top-Ten-Berufe an, dicht gefolgt von den Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit 90 neuen Auszubildenden und den Maurern mit 73 neuen Verträgen. Bis auf die Anlagenmechaniker (SHK) mit einem Minus von 21 Stellen (Vorjahr 111) weisen diese Berufe Zuwächse im einstelligen Bereich auf. Auch im Friseurhandwerk konnten 23 Stellen zusätzlich besetzt werden. Mit 60 neuen Ausbildungsverträgen rangiert der Beruf an fünfter Stelle im Beliebtheitsranking.
In vielen anderen Berufen gab es hingegen Rückgänge. So starteten in diesem Jahr in die Ausbildung 49 Tischler (Vorjahr 60), 48 Maler und Lackierer (56), 44 Metallbauer (52), 31 Kaufleute für Büromanagement (47), 29 Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei (35), 24 Land- und Baumaschinenmechatroniker (32) und 18 Dachdecker (32).
„Die aktuelle Ausbildungsbilanz zeigt, dass wir Wertschätzung für die berufliche Bildung brauchen, damit mehr junge Menschen den Weg ins Handwerk finden“, resümierte Bleeker. Die duale Ausbildung sei Startpunkt für eine Bildungskarriere mit Sinn, Sicherheit und Zukunft, denn: „Das Handwerk steht für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, kreative Gestaltung und technische Lösungen, Lebensqualität für Menschen allen Alters und aller Vielfalt.“ Für das neue Ausbildungsjahr stehe das Handwerk bereits in den Startlöchern.
Mitgliedsbetriebe sind aufgerufen, ihre freien Ausbildungsplätze und Praktika-Angebote kostenfrei in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer unter www.hwk-aurich.de/lehrstellenboerse zu veröffentlichen.